Jeder freut sich, wenn er Geld sparen kann. Betrifft es jedoch eine Rassekatze, sollte man äußerst vorsichtig sein. Allzu leicht kann man hier an unseriöse oder gar kriminelle Vermittler geraten.
Eine Rassekatze hat ihren Preis. Deshalb sollte man sehr sehr skeptisch sein, wenn Maine-Coon-Kätzchen für schlappe 200 Euro oder gar kostenlos abzugeben sind. Selbst, wenn ein Züchter die Katze zum reinen Selbstkostenpreis abgeben würde, stünde da am Ende eine andere Summe. Denn eine ganze Menge Euro verschlingen schon Futter und Tierarztkosten, die bei kleinen Katzen hauptsächlich durch das nötige Impfen entstehen.
Wird eine Rassekatze auffallend günstig angeboten, bestehen schon einmal Zweifel, ob diese Impfungen tatsächlich durchgeführt wurden, ja sogar, ob überhaupt jemals ein Tierarzt die Katze gesehen hat. Wer Auslagen hatte, möchte diese in der Regel ersetzt bekommen. Liegt der Preis deutlich unter diesen Aufwendungen, sollte man die Finger davon lassen. Entweder hat sich der Besitzer nicht um die Gesundheit seiner Tiere gekümmert oder – noch schlimmer – die Katze stammt aus illegalen Machenschaften (siehe dazu unter “Von (Hobby-)Züchtern und Vermehrern” bei Maine Coon selbst züchten).
Ohne Papiere billiger
Mitunter sind Katzen auch “preiswert” abzugeben, weil ihnen die Papiere fehlen. Nun kann man sich sagen, dass es nicht unbedingt eine reinrassige Katze sein muss und man deshalb gerne auf einen Stammbaum verzichtet. Es ist allerdings auch so, dass diese Papiere bescheinigen, dass das Tier frei von erkennbaren Erbkrankheiten ist und dass auch die Eltern sowie weitere Vorfahren gesund waren. Fehlt dieser Nachweis, kann die Katze Krankheiten in sich tragen, die erst später zum Ausbruch kommen.
Handelt es sich beim Anbieter der Katze um einen Freund oder guten Bekannten, der mit einem Zufallswurf “überrascht” wurde, lässt sich darüber nachdenken. Vertraut man dieser Person, kann man das Tier übernehmen, sollte sich aber dennoch im Klaren darüber sein, dass die Katze trotz großer Fürsorge eine Krankheit in sich tragen kann. Wer auf Nummer Sicher gehen will, bringt die Samtpfote vorher für einen Gesundheitscheck zum Tierarzt.
Eine Katze retten
Auch kranke oder “ausgemusterte” Katzen brauchen natürlich Fürsorge, und zwar sogar in besonderem Maße. Es ist daher ehrenwert, aus freien Stücken ein Tier bei sich aufzunehmen, das intensiver Unterstützung bedarf. Dennoch sollte man auf keinen Fall auf zweifelhafte Angebote eingehen. Vielmehr sollte man bei Verdacht auf kriminelles Handeln die Polizei informieren.
Wer einer unglücklichen Katze helfen will, kann sich in einem Tierheim nach einem Schützling umsehen. Wünscht man sich ganz speziell eine bestimmte Rasse, bekommt man passende Adressen und Ansprechpartner über Maine Coon in Not.
Augen auf beim Privatkauf
Kauft man eine Rassekatze von privat, sollte man einige Punkte beachten:
- Kenne ich die Person, die die Katze anbietet?
- Ist diese Person absolut vertrauenswürdig?
- Ist der Preis plausibel?
- Wirken die Tiere gesund und gepflegt?
- Wirkt das häusliche Umfeld sauber?
- Hat die Katze Papiere?
- Gibt es sonstige Nachweise, dass die Katze von einem Tierarzt untersucht und geimpft wurde?
- Zeigt die Katze ein normales Verhalten?
Skepsis ist angebracht, wenn es auf manche Fragen nur ausweichende Antworten gibt. Sämtliche Alarmglocken sollten schrillen, wenn die Katze nicht zu Hause abgeholt werden kann, sondern ein neutraler Übergabeort genannt wird. Dann ist davon auszugehen, dass illegale Geschäfte dahinter stecken.
Und auch wenn sonst alles in Ordnung scheint, sollte man seinem Bauchgefühl vertrauen. Fühlt man sich unwohl bei der ganzen Sache, die Katze nicht mitnehmen. Es handelt sich schließlich um ein Lebewesen und nicht einen Gegenstand, den man im Bedarfsfall reklamieren kann.