Katzenausstellungen

Wer besonders stolz auf seine Maine Coon ist, möchte oft andere an deren Schönheit teilhaben lassen – und eventuell auch ein paar Preise gewinnen. Doch was muss man alles beachten, wenn die Katze zur Ausstellung soll?

Ein Maine-Coon-Kater auf einer Rassekatzenausstellung
Ein Maine-Coon-Kater auf einer Rassekatzenausstellung (Bilder: siehe Bildhinweise)

Die eigene Maine Coon ist wunderschön – natürlich, das ist sie fast immer. Und das muss auch so sein, selbst wenn sie objektiv betrachtet eventuell den einen oder anderen äußerlichen Makel hat. Genau darauf kommt es jedoch bei einer Rassekatzenausstellung an: dass das Erscheinungsbild möglichst makellos ist. Wer also mit seiner Maine Coon reüssieren möchte, sollte sich umgehend informieren und sachlich überprüfen, ob sein Liebling den hohen Standards entspricht.

Voraussetzungen

Nicht jeder, der seine Katze auf einer Ausstellung prästentiert, muss sein Tier auch der strengen Jury aussetzen. Auf den meisten Schauen darf man sein Tier auch außer Konkurrenz zeigen. Diese erhalten dann logischerweise keine Bewertung und damit auch keinen Preis. Dies ist für alle jene Katzenbesitzer geeignet, die einfach nur hin und wieder Ausstellungsluft schnuppern oder testen möchten, ob ihr Liebling überhaupt für eine Ausstellung geeignet ist und welche Chancen sich in der Platzierung ergeben könnten.

Die Katzen außerhalb des Wettbewerbs müssen nur die Punkte 1 und 2 erfüllen. Soll eine Mieze eine Trophäe erringen, sind auch die weiteren Punkte von entscheidender Bedeutung:

  1. Die Gesundheit des Tiers ist oberste Voraussetzung, um überhaupt in die Ausstellungshalle gelassen zu werden. Alle Katzen werden im Eingangsbereich von Veterinären auf sichtbare Krankheiten und Verletzungen sowie Parasiten untersucht. Außerdem muss ein bestehender Impfschutz gegen Tollwut, Katzenschnupfen und Katzenseuche nachgewiesen werden.
  2. Die Katze muss einigermaßen stressresistent und ausgeglichen sein. Da viele Besitzer mit ihren Tieren, dazu noch Veranstalter und Besucher anwesend sind, herrscht in der Halle ein hoher Geräuschpegel. Gerade die lärmempfindlichen Katzen haben mit dieser ungewohnten Lautstärke zu kämpfen und können sich oftmals so gar nicht damit anfreunden.
    Zudem müssen die Katzen die weitgehende Zeit über in einem Käfig verbringen, der für die Ausstellungsdauer gemietet werden muss.
    Ein weiteres Problem ist, dass Katzen sich in der Regel nicht so gerne anstarren lassen. Genau das passiert auf einer Ausstellung aber sehr ausführlich. Dass der Besitzer sich zudem viel nervöser als im normalen Leben geriert, trägt auch nicht unbedingt zur Entspannung der Katze bei. Manch ein Stubentiger sonnt sich allerdings auch in der allgemeinen Bewunderung, die ihm entgegengebracht wird. Hier sollte man versuchen, seine Katze im Vorfeld gut einzuschätzen und eventuell von einem Auftritt abzusehen.
  3. Ein Stammbaum muss sein, um für die Wertung in der Rasse zugelassen zu werden. Bei manchen Wettbewerben gibt es die Chance, die Katze in der “Novizenklasse” starten zu lassen. Mitunter sind die Maine Coons so wie einige andere Rassen auch jedoch von dieser Möglichkeit ausgeschlossen. Darf die Maine Coon hingegen in der Novizenklasse teilnehmen, lässt sich mit der Bewertung anschließend ein Experimental-Stammbuch bzw. eine Experimental-Ahnentafel bei einem Maine-Coon-Rasse-Verein beantragen.
  4. Je mehr die Maine Coon den Rassemerkmalen entspricht, desto mehr Chancen hat sie auf eine gute Platzierung. Leichte Fehler (Abweichungen) sind verzeihlich, schwere hingegen nicht. Solche Fehler bestehen laut FIFe beispielsweise darin:
    • Die Katze ist unproportional oder insgesamt zu klein
    • Der Schwanz ist zu kurz
    • Die Beine sind lang und staksig
    • Das Kinn ist fliehend
    • Das lange Fell am Bauch fehlt
  5. Pluspunkte kann die Maine Coon in allen Bereichen, die gewertet werden, sammeln. Zur Begutachtung werden laut FIFe herangezogen:
    • allgemeine Form, Form der Nase, Wangen und Schnauze, Kiefer und Gebiss, Stirn, Kinn
    • Form und Platzierung der Ohren
    • Form und Stellung der Augen
    • Körperbau, Größe, Knochenbau, Beine, Form der Pfoten
    • Form und Länge des Schwanzes
    • Qualität und Textur
    • Länge
    • Farbe / Zeichnung
Pokale gibt es für besonders rassetypische Maine Coons
Pokale gibt es für besonders rassetypische Maine Coons

Procedere

Das Vorgehen kann sich bei manchen Ausstellungen etwas unterscheiden, in der Regel sieht es aber wie folgt aus:

  1. Man wählt eine Rassekatzenausstellung aus. Es gibt keinen allgemeinen Veranstaltungskalender für ganz Deutschland, da sehr viele Vereine und Verbände ihre eigenen Wettbewerbe veranstalten. Termine für Ausstellungen findet man entweder bei diesen Institutionen direkt oder auf den Homepages der Messen, die solche Ausstellungen aufnehmen. Wer sich eine Veranstaltung in der Nähe seines Wohnortes wünscht, prüft am besten zunächst, welche Vereine sich im Umkreis befinden und sucht dann dort gezielt.
  2. Hat man sich für eine Veranstaltung entschieden, sollte man sich die Regularien durchlesen und prüfen, ob die eigene Katze den Voraussetzungen entspricht und für welche Klasse sie angemeldet werden muss.
  3. Besonders wichtig ist die fristgerechte Anmeldung, die bei den meisten Veranstaltern online erfolgen kann. Zeitnah sollte man die Startgebühr und die Miete für den Käfig zahlen. Trifft das Geld nicht rechtzeitig ein, ist die Teilnahme in nahezu allen Fällen nicht mehr möglich.
  4. Informieren Sie sich vorab, wann Sie mit Ihrer Katze vor Ort sein müssen und ob Sie weitere Papiere neben Stammbaum und Impfbescheinigungen benötigen.
  5. Vorausschauend packen! Am besten funktioniert es mit einer Liste, die man am besten bereits einige Wochen im Voraus erstellt, um sie immer wieder ergänzen zu können. Empfehlenswert sind Reinigungsmittel für den Käfig, Beruhigendes für die Katze, Trinkbehälter und Pflegeutensilien, damit das Fell notfalls wieder in Form gebracht werden kann.
  6. Frühzeitig anreisen! Nichts ist schlimmer als gehetzt anzukommen, was für unnötigen Stress bei Tier und Mensch sorgt. Es kann auch nicht schaden, vorab den Anfahrtsweg zu studieren.