Parasiten können Katzen und ihren Besitzern das Leben schwermachen. Hier lesen Sie, welche es gibt und was man gegen sie tun kann.
Vor allem Freigängerkatzen bringen immer wieder winzige Tierchen mit nach Hause, die sie nicht mehr von alleine loswerden. Aber auch reine Wohnungskatzen können sich unter bestimmten Umständen ungebetene Gäste einfangen. Grundsätzlich entscheidet man bei diesen Schädlingen zwischen Endoparasiten (von altgr. “endo” für “innen”), die sich im Körperinneren einnisten wie Würmer und Ektoparasiten (von altgr. ekto für “außerhalb”), die sich auf Haut und Fell ansiedeln wie Flöhe, Milben und Zecken.
Würmer
Sie sind besonders hinterhältige Parasiten, da sie sich im Inneren der Katze befinden und somit von außen nicht zu sehen sind. Da sie deshalb für den Katzenbesitzer nicht erkennbar sind und für die Katze nicht nur angenehm, sondern unter Umständen auch gefährlich sind, empfehlen sich regelmäßige Wurmkuren.
Die erste Wurmkur sollte bereits bei Katzenjungen nach der Trennung von der Mutter erfolgen, da diese über ihre Milch vorhandene Spulwurmlarven über die Milch an ihre Kinder weitergibt. Beim ersten Tierarztbesuch, der ohnehin wegen der Impfungen nötig ist, kann dies gleich begonnen werden. Dazu bekommt man Tabletten oder eine Paste, die zu Hause noch einige Zeit lang weiter verabreicht werden müssen.
Vom Spulwurm sind explizit auch reine Wohnungskatzen betroffen. Andere wie Haken-, Band-, Blasen-, Lungen– und Herzwürmer bilden überwiegend für Freigänger eine Gefahr. Bei diesen sollten die Halter nach Möglichkeit den Kot inspizieren. Erledigt die Katze ihr großes Geschäft nicht zu Hause, muss man auf andere Anzeichen achten, die da wären: stumpfes Fell, Juckreiz am Po, eventuell Erbrechen oder Durchfall.
Eine konsequente Vorgehensweise ist dringend anzuraten, da sich nicht nur die Katze, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld mit Wurmlarven infizieren können. Die Wurmkur wirkt allerdings nur gegen bereits vorhandene Parasiten und nicht vorbeugend gegen weiteren Befall. Katzenhalter besprechen am besten mit dem Tierarzt, wie oft eine Wurmkur im Fall ihrer Katze durchgeführt werden sollte.
(Katzen-)Flöhe
Flöhe stechen mehrmals am Tag und saugen sich mit dem Blut ihres Wirts voll. Diese Stiche verursachen einen starken Juckreiz, weshalb es ein deutliches Alarmzeichen ist, wenn sich die Katze ständig verzweifelt kratzt. Um Sicherheit zu bekommen, sollte man einen Flohkamm durch das Fell ziehen und anschließend an einem hellen Tuch abwischen. Sind rötlich-braune oder schwarze Krümel zu sehen, handelt es sich wahrscheinlich um Flohbefall. Der Tierarzt gibt letzte Sicherheit.
Hat sich der Verdacht erhärtet, heißt es schnell handeln, denn die Flöhe können sich in der gesamten Wohnung einnisten und auch auf den Menschen übergehen. Entsprechende Mittel bekommt man über den Tierarzt. Meistens handelt es sich um ein Präparat, das direkt ins Fell gegeben wird. Somit verhindert man zudem, dass die Flohbisse Entzündungen sowie weitere Erkrankungen oder Allergien auslösen können.
(Katzen-)Läuse
Die bekannten Kopfläuse, die regelmäßig Kindereinrichtungen heimsuchen, haben kein Interesse an Katzen. Im Fell unserer Stubentiger nisten sich vielmehr Läuse von der Art der Haarlinge ein. Sie sind anderthalb Millimeter groß und daher zumindest in Aktion gut zu beobachten. Ein Blick durch die Lupe beseitigt meist letzte Zweifel.
Weitere Anzeichen sind ständiges Kratzen der Katze an den befallenen Stellen, das zu Fellverlust und Hautentzündungen führen kann. Zudem können die Haarlinge Krankheiten übertragen, weshalb der Katzenhalter mit seinem Schützling schnell einen Tierarzt aufsuchen sollte. Behandelt wird mit ähnlichen Mitteln wie bei Flöhen und Zecken.
Vorbeugend zahlt sich gerade bei einer langhaarigen Katze wie der Maine Coon eine intensive Fellpflege aus. Denn die Haarlinge fühlen sich besonders in verfilztem und verknotetem Fell wohl. Das tägliche Bürsten sollte daher trotz eventueller Proteste von Seiten der Katze unbedingt eingehalten werden. Auf diese Weise beugt man nicht nur den Haarlingen vor, sondern entdeckt sie auch schnell, sollten sich doch einmal welche im Fell niederlassen.
Milben
Hier handelt es sich nicht um die herkömmlichen Hausstaubmilben, sondern um solche, die sich besonders auf Katzen wohlfühlen, nämlich Räude– und Raubmilben sowie Gras– und Ohrmilben. Während Grasmilben wie Zecken und Flöhe hauptsächlich im Sommer aktiv sind, lauern die anderen, vor allem die Ohrmilben, das ganze Jahr über auf einen passenden Wirt. Alle sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge im dichten Fell nicht erkennen kann. Lediglich die Ohrmilben hinterlassen schwärzliche Spuren im Gehörgang.
Alle Milbenarten übertragen zwar keine Krankheiten, können aber wegen des starken Juckreizes zu kahlen Stellen im Fell und schweren Hautentzündungen (Räude) führen. Bei Verdacht auf Milben am besten gleich zum Tierarzt und nicht auf eigene Faust ein Mittel kaufen. Oft entscheiden Nuancen in der Arzneizusammensetzung, wie erfolgreich die Behandlung mit Salben, Puder oder Shampoos ausfällt.
Zecken
Bei diesen potenziell gefährlichen Zecken sind die Wohnungskatzen fein raus. Im Normalfall haben sie kein Problem mit den Plagegeistern. Theoretisch kann jedoch ein anderes Tier, vornehmlich ein Hund, oder ein Mensch Zecken mit in die Wohnung bringen, die sich nicht bei ihm festsetzen, sondern auf die Suche nach einem neuen Wirt gehen. Dann kann die Katze doch noch zum Opfer werden. Das Perfide an den Zecken ist nämlich, dass sie äußerst widerstandsfähig sind und sogar einen Waschgang bei 40 Grad unbeschadet überleben. Also bitte sofort töten, wenn eine frei herumkrabbelt.
Hat sich die Zecke bereits in die Katze verbohrt, muss sie vorsichtig entfernt werden. Das bedeutet, dass man den Parasiten langsam mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange herauszieht. Dabei darauf achten, das Fell um die betroffene Stelle plattzudrücken, um keine Haare mit auszureißen. Anschließend unverzüglich die Zecke eliminieren. Besonders eifrige Exemplare stecken ihren Kopf sonst sofort wieder in die nächste freie Stelle an Mensch oder Tier.
Vorbeugend kann in das Fell der Katze ein Anti-Zecken-Mittel gegeben werden, das im Normalfall auch gegen andere Parasiten wie beispielsweise Flöhe hilft und sie frühzeitig abtötet. Halter von Freigänger-Katzen sollten auf jeden Fall auf eine regelmäßige Behandlung achten, da die Tiere ja oft stundenlang unterwegs sind, und die Zecke somit genug Zeit hat, ihre Krankheitserreger an den Katzenkörper abzugeben. Mitgebrachte Zecken stellen zudem auch eine Gefahr für die Menschen im Haushalt dar. Zeckenhalsbänder sind weniger förderlich, da sie beim Herumstreunen verlorengehen können, und die Katze damit hängenbleiben und sich im schlimmsten Fall sogar strangulieren kann.