Maine Coons kommunizieren sehr gerne mit ihren Menschen. Doch was wollen sie uns eigentlich genau mit ihrem Maunzen und Gurren sagen? Was drückt die Körperhaltung aus?
“Sprachkompetenz” der Maine Coon
Maine-Coon-Katzen “sprechen” mit ihrem Menschen und auch mit ihren Artgenossen sehr gerne. Das Maunzen (ein Miauen in dem Sinn ist es nicht) dieser Katzenrasse ist dabei allerdings in der Regel nicht zu laut, sodass man sich über dieses Mitteilungsbedürfnis eher freuen und amüsieren kann, als davon genervt zu sein.
Wird das Maunzen der Maine-Coon-Katze spürbar lauter, liegt der Verdacht nahe, dass sie ihren Menschen auf einen Missstand aufmerksam machen möchten, der aus ihrer Sicht besteht. Wird es vielleicht Zeit für die Fütterung? Oder ist schon einige Zeit seit dem letzten spannenden Spiel mit dem Menschen vergangen? Woran es auch liegen mag: Die Tiere schaffen es ohne Frage, durch ihre Gesprächigkeit die Aufmerksamkeit ihrer Menschen zu erregen.
Größeres Unbehagen oder gar Angst drücken die Maine Coons wie Vertreter anderer Rassen durch Fauchen aus, begleitet von entsprechenden Körpersignalen (siehe unten). Generell ist es wichtig, der Körperhaltung der Katze große Aufmerksamkeit zu schenken, da ihre nonverbale Kommunikation sehr vielfältig ist und alles über ihren aktuellen Gemütszustand verrät.
Körpersprache der Katze
Menschen, die Katzen nicht sonderlich mögen, begründen dies oft damit, dass diese “hinterhältig” seien. Eben würden sie sich noch streicheln lassen, im nächsten Moment würden sie ohne Vorankündigung kratzen. Abgesehen von ein paar wenigen Exemplaren, die Verhaltensstörungen zeigen, stimmt das aber nicht. Eine Katze sendet in der Regel deutliche Signale aus, wenn sie nicht mehr angefasst werden möchte. Fruchtet das nicht und sieht sie keine Rückzugsmöglichkeit, kann sie sich in die Enge getrieben fühlen und bei fremden Menschen tatkräftig ihre Missbilligung ausdrücken.
Wer seine Katze verstehen will, sollte ihre “Kommunkationskanäle” kennen: Augen und Ohren, Schnurrhaare, Schwanz und Körperhaltung.
Was die einzelnen Köperteile verraten
- Schnurrhaare: Auf die Schnurrhaare achten Menschen normalerweise, wenn überhaupt, ganz zuletzt, da die anderen Körpersignale der Katzen für uns deutlicher wahrnehmbar sind. Das ist nicht weiter tragisch, da das Stimmungsbarometer der Katze immer eine Kombination mehrer körperlicher Anzeichen nutzt.
Wer jedoch einmal ganz genau, auf diese Härchen achtet, wird feststellen, dass sich die ganze Gefühlspalette an ihnen ablesen lässt. Ist die Katze entspannt, stehen die Schnurrhaare waagrecht zur Seite oder zeigen ganz leicht nach unten. Stark nach unten zeigende Schnurrhaare bedeuten meist: Ich bin niedergeschlagen.
Fühlt sich die Katze bedroht, gibt es zwei Möglichkeiten: Überwiegt die Angst, legt sie die Schnurrhaare an den Kopf an, um sich “unsichtbar” zu machen. Ist die Panik groß, können die Schnurrhaare auch schon wirr vom Kopf abstehen. Zeigt sich die Katze hingegen eher angriffslustig, stellt sie ihre Schnurrhaare nach vorne. - Augen: Katzenaugen sind faszinierend, doch ihr Ausdruck ist nicht so leicht zu interpretieren wie andere Körpersignale. Ganz klarer Fall, auch für Laien: Wenn die Augen geschlossen sind, ist die Katze entspannt. Sind die Augen halb geöffnet, ist die Mieze entweder schläfrig oder sie fühlt sich einfach sehr wohl. Bei komplett geöffneten Augen gibt die Pupille zusätzliche Informationen. Weisen diese die katzentypische schmale Form auf, ist die Katze sehr konzentriert, vielleicht auch ärgerlich oder in einem neutralen Zustand.
Zeigen die Katzenaugen Unruhe oder Angst, werden die Pupillen oval bis kreisrund. Das gesamte Auge wirkt dadurch runder, sogar bei ausgeprägten Mandelaugen.
Am deutlichsten ist Zorn erkennbar. Dabei verengen sich die gesamten Augen zu schmalen Schlitzen wie im Bild oben. Verdeutlicht wird die Gebärde durch ein aufgerissenes Maul, aus dem die Zähne hervorblitzen, und Fauchen. - Ohren: Die Lauscher zeigen sich schon auffälliger, da sie bei Katzen ständig in Bewegung zu sein scheinen. Selbst im Schlaf zucken sie, insbesondere dann, wenn Geräusche zu vernehmen sind. Richtet die Katze ihre Ohren nach vorne, verrät das höchste Aufmerksamkeit. Bei Entspannung und Wohlbehagen stehen die Ohren einfach nach oben, die Ohrmuscheln sind von vorne zu sehen. Ist die Katze unsicher oder ängstlich, legt sie die Ohren nach hinten an. Bewegt sie die Ohren schnell, eventuell sogar in unterschiedliche Richtungen, bedeutet das höchste Alarmbereitschaft. Ist die Katze wütend oder gar aggressiv, klappen die Ohren nach unten und stehen waagrecht vom Kopf ab.
- Schwanz: Beim Schwanz geben sowohl seine Haltung als auch seine Bewegung und seine Haare Aufschluss über den Gemütszustand der Katze. Ist die Mieze entspannt und glücklich sich, hängt der Schwanz ruhig nach unten oder steht bei großer Freude nach oben mit einer leichten Krümmung wie bei einem Spazierstockgriff.
Ein erhobener Schwanz ohne Krümmung ist immer ein Zeichen, dass die Katze uns etwas zeigen möchte. Oft ist es der leere Napf, in den unbedingt etwas hineinsoll. Steht der Schwanz waagrecht nach hinten, ist das Tier neugierig oder konzentriert. Bei einer traurigen Katze hängt der Schwanz nach unten.
Befindet sich die Katze in einem sehr erregten Gemütszustand, stehen die Haare des Schwanzes weit ab, was ihn doppelt so dick erscheinen lässt, als er tatsächlich ist. Aufgerichteter Schwanz signalisiert dabei Wut, ein nach hinten zeigender Schwanz verrät Angst.
Vorsicht ist immer geboten, wenn die Katze den Schwanz hin- und herschwingt. Bewegt sich der ganze Schwanz, bedeuetet das Missfallen bis Wut. Zuckt lediglich die Schwanzspitze, handelt es sich meist um Unruhe, aber auch Langeweile. - Körperhaltung: Absolute Entspannung drückt die Katze aus, indem sie sich hinlegt oder gemütlich sitzt. Auch mit dem katzentypischen Strecken kann sie signalisieren, dass sie unbeeindruckt ist von dem, was um sie herum geschieht. Ist sie höchst konzentriert, steht sie mit leicht angewinkelten Beinen da oder kauert sich auf den Boden, wenn sie beispielsweise einer Maus auflauert. Wenn Katzen Angst haben, ist ihr Körper geduckt, was sie auch beim Laufen beibehalten. Bei Drohgebärden sind ihre Beine gestreckt, manchmal machen sie auch einen Katzenbuckel. Den machen sie auch, wenn sie sich erschrecken. Beides soll den Effekt haben, größer zu wirken und damit den Gegner zu beeindrucken.