Eine Katze braucht nicht unbedingt Spielzeug. Es gibt aber doch ein paar Sachen, die ihr große Freude machen und die es sich lohnt anzuschaffen.
Schlafen
Das wichtigste Hobby aller Katzen ist Schlafen. Da macht die Maine Coon keine Ausnahme, eher im Gegenteil. Sie zählt zu den Rassen, die besonders gerne und lange vor sich hindösen. Sicher gibt es von Coonie zu Coonie Unterschiede, doch eine Tendenz zeichnet sich ganz klar ab.
Während gerne 16 Stunden pro Tag als Obergrenze für das Schlafpensum einer Maine Coon genannt werden, liegen einige Vertreter dieser Rasse, vor allem, wenn es sich um kastrierte Kater handelt, um einiges darüber. Auch ältere Katzen ratzen deutlich länger. Als Richtwert ist diese Angabe aber durchaus zu gebrauchen, um sich eine ungefähre Vorstellung davon zu machen, wie die Katze die meiste Zeit verbringt. Dies ist vermutlich auch ein Grund dafür, warum Katzen im Gegensatz zu Hunden mit dem Alleinsein normalerweise sehr gut zurechtkommen.
Den Schlafplatz hat die Maine Coon wie alle Katzen gerne warm und weich. Es nutzt jedoch nichts, sich vor Anschaffung der Coonie große Gedanken zu machen, wo das Nachtlager (und Taglager) hergerichtet werden sollte. Denn meistens will sich die Katze gerade dort eben nicht niederlassen. Vielmehr sucht sich der Stubentiger selbst ein Plätzchen aus, das man dann eventuell gemütlich gestalten kann. Dafür gibt es vom Körbchen über die Plattform auf dem Kratzbaum bis hin zu Bettchen und Höhlen eine Menge Möglichkeiten.
Wenn Miezes bevorzugter Schlafplatz im Bett ist, muss man für sich abwägen, ob man das möchte, vor allem auch dauerhaft. Denn, wenn man es einmal zulässt, ist es sehr schwierig, das der Katze wieder abzugewöhnen. Wer sein Bett lieber für sich allein möchte, sollte die Maine Coon schon als Kätzchen daran gewöhnen, dass das menschliche Schlafzimmer tabu ist. Eine geschlossene Tür ist ein deutliches Zeichen.
Spaß mit Wasser
Katzen und Wasser – passt das überhaupt zusammen? Bei den Maine Coons auf jeden Fall. Ein leicht aufgedrehter oder auch nur tropfender Wasserhahn kann die Tiere lange Zeit beschäftigen. Die Liebe zum Wasser, die diese Katzen zeigen, kann in manchen Situationen für den Menschen aber auch unangenehm werden. Den begabten Tatzen der Maine Coons gelingt es mitunter auch, selbstständig einen Wasserhahn zu öffnen – für ökologisch denkende Menschen, die Ressourcen sparen möchten, nicht unbedingt ein ungetrübter Spaß. Resultat der Wasserstrahljagd sind zudem nicht selten rutschige Badezimmerböden und bespritzte Spiegel, die es mit Gelassenheit hinzunehmen gilt.
Auch ist zur Vorsicht geraten, wenn man über ein Aquarium oder über einen Teich verfügt. Maine Coons können durchaus auf die Idee kommen, das Angeln zu erproben. Aquarium und Teich sollten zuliebe der Wasserbewohner, aber auch zur Sicherheit der Katzen dementsprechend gut gesichert sein. Schwimmen wird man aber auch eine Maine-Coon-Katze nie oder zumindest nicht oft und nicht freiwillig sehen, obwohl sie ihr Fell gut vor Wasser schützt.
Wer eine besonders wasserbegeisterte Maine Coon besitzt, kann ihr vielleicht auch entsprechendes Spielzeug bieten: eine kleine Blechwanne im Garten oder im Haus ein Zimmerspringbrunnen. Versteckt man darin noch etwas, das sich mit geschickten Katzenpfoten herausfischen lässt, wird sich die Maine Coon eine gefühlte Ewigkeit damit beschäftigen können.
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Spielen und Spielzeug
Die Maine Coon schläft zwar viel, aber eben nicht immer. Wenn sie wach ist, will sie auch beschäftigt werden. Da sie zu den intelligenten Katzenrassen zählt, sollte man es nicht dazu kommen lassen, dass sie sich langweilt. Dann kommt sie nämlich, und vor allem die Kater dieser Spezies, auf allerlei Unfug, um sich die Zeit zu vertreiben. Da sie es meistens ganz lässig schafft, Türen zu öffnen, ist kaum etwas vor ihr sicher.
Generell wird nicht unbedingt ein Katzenspielzeug benötigt, um die Maine Coon zum Spielen zu bringen. Wenn sich ihre Bezugsperson ihrer annimmt, kann sie mit vielem Spaß haben: einem Faden, der vor ihr auf dem Boden hin- und hergezogen wird, zusammengeknülltem Papier oder einem Flaschenverschluss. Ist die Katze viel allein, ist es ratsam, ihr Spielzeug hinzustellen, mit dem sie sich auch ohne Spielpartner beschäftigen kann.
Spielzeug für Maine Coon und Mensch
Die Maine Coons lieben es, zusammen mit ihrem Menschen zu spielen. Geeignet ist dafür alles, was der Katzenhalter als Beute vor der Katze bewegen kann wie Angeln, Gegenstände mit Schnur und diverse “Beutetiere” zum Jagen.
Beliebt sind auch Federn, die sich flatternd vor der Katze hin- und herschwingen lassen. Die zusätzlich angebrachten Glöckchen stören einige Katzen – und auch manche Menschen. Wen das ständige Gebimmel nervt, der kann die Glöckchen sehr leicht abnehmen.
Der Klassiker unter den Katzenspielzeugen sind nach wie vor Mäuse in allen erdenklichen Varianten. Besonders gut kommen bei den Stubentigern solche aus echtem Fell an. Mitunter werden Sets mit Jagdspielzeug in verschiedenen Ausführungen angeboten.
Manche Katzen erfreuen sich aber auch an Mäusen aus Filz und anderem nicht-tierischem Material. Es gibt sie an einer Angel, an einer Schnur oder einfach nur so zum Hinlegen. Lustiger für beide Seiten ist es jedoch, wenn sich die Maus bewegen lässt.
Umstritten sind “Beutetiere”, die mit Baldrian oder anderen katzenstimulierenden Düften behaftet sind. Katzen, die sehr auf diese Stoffe ansprechen, steigern sich dann mehr als gut ist in das Spiel hinein.
Viel Spaß bereitet Katze und Mensch ein “Spielzeug”, das eigentlich überhaupt nicht als solches gedacht war, zumindest nicht für Haustiere: ein Laserpointer. Dazu einfach das Teil einschalten und den Punkt über die Wand oder den Boden bewegen.
Die Katze wird den irrlichternden Punkt versuchen zu fangen. Vorsicht ist nur geboten, niemandem (auch der Katze nicht) in die Augen zu leuchten und das Tier nicht zu überfordern. Manche Katzen sind so versessen darauf, den Leuchtpunkt zu erlegen, dass sie sich bis zur Erschöpfung verausgaben. Hier muss man das Spiel rechtzeitig abbrechen und der Mieze etwas anbieten, an dem sie ihren Zorn über das renitente “Beutetier” auslassen kann.
Spielzeug zur Selbstbeschäftigung
Als sehr schlaue Miezen durchschauen die Maine Coons jedes Spielzeug nahezu sofort. Am liebsten sind sie zwar in Gesellschaft, aber bei den folgenden Vorschlägen vergessen sie im Spieleifer alles um sie herum.
Spannend ist für Katzen alles, was sich (vermeintlich) von selbst bewegt. Dazu zählen auch Gegenstände, die nach der Berührung noch ein wenig weiter schwingen oder schnalzen. Das müssen keine aufwendig konstruierten Wunderdinger sein.
Es genügen beispielsweise einfache Spiralen. Die sollten allerdings aus unbedenklichem Material und so gefertigt sein, dass sich weder Katze noch Besitzer daran verletzen können. Ansprechende Farben und Design sind dann eher etwas für das menschliche Auge. Der Katze werden sie relativ egal sein.
Die meisten Katzen sind auch von Kugelbahnen fasziniert. Dies sind entweder halb bedeckte oder offene Bahnen, in denen sich Bälle hin- und herschieben, aber nicht herausholen lassen. Einige sind relativ einfach konstruiert, andere verfügen über Spezialeffekte wie beispielsweise eine Beleuchtung. Letztere löst erfahrungsgemäß eher bei Kindern als bei Katzen einen Aha-Effekt aus.
Aber auch die schlichteren Modelle schaffen es, viele Katzen für lange Zeit zu beschäftigen. Die Bahnen eignen sich besonders auch für Mehrkatzenhaushalte, da im Bedarfsfall mehrere Miezen gleichzeitig damit spielen können.
Beliebt vor allem bei Katzenbesitzern sind Lern- und Intelligenzspielzeuge. Damit die Katzen nicht die Lust oder die Geduld verlieren, bieten die meisten Ausführungen im Inneren Platz für Leckerlis und Trockenfutter.
Auf diese Weise schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Katze ist beschäftigt, tut etwas für ihre geistige Fitness und Geschicklichkeit. Außerdem frisst sie nicht aus Langeweile Unmengen in sich hinein, sondern muss sich jeden Bissen hart erarbeiten. Am Ende wartet die Belohnung.
Gerade für Maine Coons bieten sich solche intellgenzfördernden Spielzeuge an. Damit sind sie lange beschäftigt und kommen nicht auf dumme Gedanken, sollte die Familie mal etwas länger außer Haus sein.
Training
Dieses Wort in Zusammenhang mit Katzen hört sich für manche vielleicht etwas unpassend an, genauso wie Erziehung. Und in der Tat funktioniert beides bei Hunden, mit denen man zuerst diese Begriffe assoziiert, wesentlich schneller und umfassender. Dies liegt in der Natur der Sache. Hat der Hund seinen Menschen als Chef akzeptiert, bemüht er sich, ihm alles rechtzumachen, auch wenn er selbstverständlich manchmal seinen eigenen Kopf hat.
Nun, Katzen haben den immer. Das heißt, dass eine Katze im Normalfall kein Interesse hat, uns zu gefallen. Vielmehr hat sie ihr eigenes Wohl im Sinn. Das mögen manche bedauern, aber je früher man sich mit dieser Tatsache arrangiert, desto eher kann man konstruktiv daran arbeiten, der Katze einige Dinge beizubringen beziehungsweise unliebsame Angewohnheiten wie auf den Tisch springen abzugewöhnen. Außerdem ist die Katze glücklich, da sie beschäftigt wird.
Da eine Katze in allererster Linie auf ihren Vorteil bedacht ist, besteht die Kunst ihrer Erziehung darin, erwünschte Verhaltensweisen mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen. Das heißt in der Praxis: Tut die Katze was sie soll, bekommt sie eine Belohnung. Mitunter genügt eine ausgiebige Streicheleinheit, öfter jedoch muss es ein Leckerli sein. Bestrafung hat nicht nur keinen Sinn, sondern wirkt sogar kontraproduktiv.
Man muss die Katze also sofort, wenn sie etwas gut macht, loben und belohnen. Zum Beispiel, wenn es das erste Mal mit dem Klogang klappt, die Tapete linksliegengelassen wird, um die Krallen am neuen Kratzbaum zu wetzen, oder erstmals nicht auf den gedeckten Tisch gesprungen wird.
Manche Katzenbesitzer setzen auf das bei Hunden so erfolgreiche Clickertraining. Bei Katzen ist etwas mehr Geduld erforderlich, aber es funktioniert – in den meisten Fällen. Wie es klappen kann, schildern die Wiener Katzenbesitzer Philipp Leitner und Julia Schwarz ausführlich in ihrem Blog Katzentraining.