Die Maine Coons zählen leider nicht zu den Katzen mit besonders wenig Allergenen. Ob die Anschaffung trotzdem möglich ist, hängt von einigen Faktoren ab. Was es generell bei einer Katzenallergie zu beachten gilt, haben wir hier zusammengestellt.
Katzen für Allergiker – gibt es allergenfreie Rassen?
Für Katzenliebhaber ist es eine herbe Enttäuschung, wenn sie aufgrund einer Allergie keine Katze halten können. Auch wenn einige Katzenrassen als allergenfrei deklariert werden, gibt es keine Garantie dafür, dass diese Rassen keine allergischen Reaktionen hervorrufen.
Neuste Erkenntisse über Katzenallergie
Vor den Erforschungen von Clare Bryant und ihrem Team glaubte man, dass die Katzenhaare Allergien auslösen können. Dementsprechend wurden manche Rassen als allergiefreundlich bezeichnet. Die Wissenschaftler der Universität in Cambridge haben herausgefunden, dass nicht die Haare, sondern ein bestimmtes Protein zu allergischen Reaktionen führt. Dieses Protein befindet sich in den Hautschuppen, den Tränen und dem Speichel von Katzen. Zudem besitzt das Protein eine sehr klebrige Eigenschaft, sodass es lange Zeit, manchmal sogar Jahre, im Teppichboden oder auf Möbeln bleiben kann. Aufgrund dieser Forschungsergebnisse wird nun versucht, ein neues Medikament zu entwickeln, mit dem Allergiker zukünftig gegen die allergischen Reaktionen vorgehen können.
Katzenrassen für Allergiker?
Einige Rassen sollen sich für Allergiker eignen. Dazu gehören die nackte Sphinx-Katze und die German-Rex-Katze. Von den German Rex wird gesagt, dass die meisten Vertreter dieser Rasse das Protein nicht produzieren. Eine Garantie gibt es aber nicht, denn die Produktion des Proteins ist individuell unterschiedlich. Deshalb kann es passieren, dass auch eine German-Rex-Katze Allergien auslöst. Manchmal steigert sich die Proteinproduktion mit zunehmendem Alter und mit der Geschlechtsreife. Somit kommt es vor, dass ein Allergiker mit der jungen Katze schmusen kann, ohne allergisch zu reagieren. Sobald diese Katze geschlechtsreif ist, können Allergiesymptome auftreten.
Was tun, wenn man trotz Allergie eine Katze halten möchte?
Medikamente, wie Cetrizin oder Loratadin, sind eher für die kurzfristige Lösung des Allergieproblems gedacht. Außerdem sollten diese Arzneimittel immer in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Sie dämmen die allergischen Symptome ein, doch die Allergie bleibt bestehen. Langfristig kann eine Desensibilisierung helfen. Aber auch dieser Methode sind Grenzen gesetzt. Ein Allergologe wird sagen können, ob eine Hypersensibilisierung möglich ist.
Wer bereits Katzenhalter ist und das Tier nicht abgeben möchte, kann einige Maßnahmen treffen, um das Allergierisiko zu reduzieren:
- Zwecks besserer Reinigungsmöglichkeit sollten Teppichböden gegen Fliesen oder anderen glatten Bodenbelag ausgetauscht werden
- Die Katze sollte sich nicht auf Polstermöbel legen, da sich das Protein im Stoff gut halten kann
- Da sich das Protein ebenfalls im Urin befindet, muss das Katzenklo sauber gehalten werden. Es sollte jeden Tag entleert und mit frischem Streu gefüllt werden.Wer bereits unter Asthma leidet, sollte die Katze gar nicht erst ins Haus lassen. Katzen können problemlos draußen leben.
Katzenallergie-Symptome
Vielfach werden die ersten auftretenden Symptome für eine Katzenallergie ganz anderen Gründen zugeordnet. Da wären beispielsweise die Anzeichen einer, wie es scheint, ganz normalen Erkältung: Sie bekommen einen Schnupfen – die Nase läuft zunächst zum Gotterbarmen, wobei sich daraus eine kräftige Verstopfung im Bereich der Atemwege entwickeln kann. Ein kräftiges Niesen befreit – und alles zusammen wirkt eben wie eine herkömmliche Erkältung – nur, dass diese sich nicht so schnell wie eine solche verabschieden wird und jede einzelne der genannten Reaktionen durchaus erstes Symptom einer Katzenallergie sein kann.
Auftretendes Hautjucken und andere Hautreizungen bis hin zur Rötung zählen ebenfalls zu den bekannten Symptomen einer Katzenallergie. Man sollte aufmerksam beobachten, ob sich diese trotz der Verwendung von besänftigenden Hautpflegeprodukten verstärken.
Wenn dagegen vor allem im Wohnbereich die Augen erste Reaktionen zeigen wie beispielsweise Jucken, Rötungen oder unkontrollierbares Tränen, ohne dass man zuvor mit bekannten Reizstoffen hantiert hat, dann wird es Zeit, sich mit einem Arzt in Verbindung zu setzen, denn bei diesen Anzeichen kann man davon ausgehen, dass man eventuell allergisch auf die Hauskatze reagiert.
Hautausschläge und Atemprobleme bis hin zu Asthma und verschiedenen gefährlichen Bronchialkrankheiten generell können darüber hinaus mit zu den schlimmsten Symptomen einer solchen Katzenallergie zählen. Bevor sich jedoch nun ein Katzenbesitzer vorschnell zu irgendwelchen Trennungsschritten bezüglich seiner Katze entschließt, sollte er einen Allergologen aufzusuchen, der mittels spezieller Testverfahren feststellen kann, ob es sich bei den Symptomen um eine Katzenallergie oder aber um eine andere Allergieform handelt, die mit dem Stubentiger rein gar nichts zu tun hat.
Therapie und Behandlung
Kaum einer der Katzenbesitzer ist gewillt, sich von seinem innig geliebten Schmusekater zu trennen, „bloß“ weil sein eigenes Immunsystem unerwünschter weise total verrücktspielt. Und so sind nahezu alle Betroffenen unverdrossen auf der Suche nach bewährten oder alternativen Wegen, das eigene Leiden zu lindern und mit dem Tier glücklich vereint zu bleiben.
Der wohl bekannteste (da scheinbar auch einzige) Weg, die Katzenallergie zu bekämpfen, dürfte die Hyposensibilisierung sein. Neben einem ausführlichen Vorgespräch mit Hausarzt und Allergologen sollte man hinsichtlich der entstehenden Kosten auch seine Krankenkasse zu kontaktieren. Es besteht die Möglichkeit, dass diese die Abgabe der Katze als Bedingung für die Übernahme der Behandlungskosten macht.
Die beste „Private Sofort-Therapie“ besteht darin, klare Wohnungsbereiche festzulegen, in die das Tier keinesfalls eindringen darf, wie beispielsweise das Schlafzimmer und die Küche. Kleidung sollte katzen-unerreichbar abgelegt werden, und ein unverwüstlicher Staubsauger mit Super-Saugkraft ist definitiv ein „Must Have“, denn er hat täglich mit dem Reinigen von Fußbodenbelägen jeder Art, Vorhängen und Sitzgelegenheiten zu tun. Speziell der Bereich um den Katzenkorb/das Katzen-WC muss peinlichst sauber gehalten werden.
Das Hauptallergen der Katzenallergie, das sogeannte Fel D, 1 ist jedoch wohl kaum auszurotten, da es z. B. auch außerhalb der Wohnung in katzenfreien Zonen anzutreffen ist.
https://www.youtube.com/watch?v=NBQmueaXGj0
Desensibilisierung bzw. Hyposensibilisierung
Eine Katzenallergie kann, wie viele Allergien auch gravierende Atemwegerkrankungen auslösen wie beispielsweise die „Asthma bronchiale“. Steht fest, dass man unter einer Allergie gegen Katzen leidet, so ist es unabdingbar, sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um seine Gesundheit zu schützen Diese können von der wohlgeplanten Weggabe der Katze über ihr Aussperren aus einem bestimmten Umgebungsfeld innerhalb der Wohnung bis hin zu einem Verfahren führen, das den Körper und damit sein Immunsystem unter Aufsicht eines Arztes Schritt für Schritt desensibilisiert, also unempfindlich macht.
Der Begriff Desensibilisierung ist die alte Form des heutigen Begriffes Hyposensibilisierung, auch kurz Hypo genannt. Dieses Verfahren ist dazu gedacht, eine übermäßig starke und somit eigentlich nicht lebensnotwendige Reaktion des Immunsystems auf ein Allergen im Körper zu reduzieren. Damit soll erreicht werden, dass ein Körper bei dem Zusammentreffen mit dem Auslöser des in ihm schlummernden Allergens nicht sofort „ausflippt“, sprich, sobald die Katze auftaucht, in starke Reaktionen ausbricht, die dem Menschen unangenehm , wenn nicht sogar gefährlich werden können. Es soll damit eine Toleranz des Immunsystems auf den allergieauslösenden Erreger erzeugt werden.
Bei der Hyposensibilisierung (also der ursprünglichen Desensibilisierung) werden dem Körper die eigentlich allergieauslösenden Stoffe in einer veränderten Form zugeführt. Es erfolgt quasi eine Allergieimpfung. Sinn und Zweck dieses Verfahrens ist es, das Immunsystem des Körpers langsam, aber kontinuierlich an den Allergieauslöser zu gewöhnen. Auf diese Weise soll es dazu gebracht werden, weniger heftig auf den allergieauslösenden Faktor wie eben beispielsweise eine Katze zu reagieren.
Normalerweise wird diese Form der Desensibilisierung des Immunsystems über 3 Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen durchgeführt Die Allergene werden durch eine Spritze zugeführt, wobei dies zunächst wöchentlich, später dann nur noch monatlich der Fall ist. Die Wirkung dieses Verfahrens soll nach Abschluss über mehrere Jahre hinweg erhalten bleiben.
Diese Form der Desensibilisierung wird bereits seit längerem durch die Ärzte gehandhabt und sollte auf jeden Fall durch einen erfahrenen Allergologen durchgeführt werden. Sein spezielles Wissen im Bereich der Allergien sind neben seiner eigentlichen Therapieerfahrung eine Möglichkeit, die dazu führen kann, dass die Beschwerden der Katzenallergie für die Betroffenen zumindest so weit zurückgehen, dass ein normales Leben – und das vielleicht sogar mit Katze – wieder möglich wird.